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Pandemie h at die tschechisch-deutsche Beziehungen nicht zerstört – sind sich die Teilnehmer*innen Evaluationstreffens im Projekt „Digital International“ einig

Pandemie h  at die tschechisch-deutsche Beziehungen nicht zerstört – sind sich die Teilnehmer*innen Evaluationstreffens im Projekt  „Digital International“ einig

Lockdown auf der tschechischen und bayerischen Seite, schwer passierbare Grenzen, Beschränkung der Kontakte quer durch die Gesellschaft und überall anwesende strenge hygienische Maßnahmen. Das Coronavirus beeinflusste auch die tschechisch-deutschen Beziehungen. Um dies und die erste Hälfte des bayerisch-tschechischen Begegnungsprojektes „Digital International“ zu reflektieren, fand am 29.06.2021 das Evaluationstreffen in Pilsen statt. Eingeladen hatten dazu der Verein Knoflik Z.S. sowie der Kooperationspartner des Projektes, die Jugendbildungsstätte Waldmünchen.

In Vorträgen, Workshops und einer Podiumsdiskussion bot sich für die Gäste aus Politik, Bildung und Wirtschaft aus Deutschland und Tschechien die Möglichkeit zu Austausch und um neue und bestehende Netzwerke zu stärken.

Die deutsch-tschechischen Beziehungen mussten während der Pandemie in der online-Welt stattfinden. Dennoch hat sie das nicht geschwächt. So sieht es Ingrid Koděrová, Mitarbeiterin des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds. Sie glaubt, dass Begegnungsprojekte, sobald es die Situation zulässt, schnell wieder aufgenommen werden. Allein beim Austauschprojekten mit Verbleib in Gastfamilien ist sie sich nicht sicher, ob dies bald wieder möglich ist, da das Umsetzen standardisierter Hygienekonzepte im privaten Umfeld nicht einfach ist.

Die Verschiebung der Aktivitäten ins Netz bestätigt auch Lucie Tarabová, Direktorin des Koordinierungszentrums des Deutsch-Tschechischen Jugendaustausches – Tandem in Plzeň. Gemeinsam mit anderen Partnern haben sie die Plattform dina.International entwickelt, die aktuell getestet wird. Mit dieser Plattform können zum Beispiel internationale Seminare oder Konferenzen veranstaltet werden.

Digitale Technologien haben auch den Unterricht voll beherrscht, der lange Zeit virtuell stattfand. Jan Husák aus der Abteilung für Entwicklung, Kinder und Jugendliche des Ministeriums für Schulwesen, Jugend und Sport spricht wörtlich über „ein Erdbeben, das der Distanzunterricht während der Pandemie in den Schulen ausgelöst hat. Seiner Meinung nach zeigte die Krisensituation, dass die österreichischen Wurzeln des Schulwesens in Tschechien und die Lehrpläne im 21. Jahrhundert schon überwunden sind und es notwendig ist, die Flexibilität der Schulen zu steigern. Das Ministerium hat auch die Schulen und die Schüler*innen bei der Anschaffung der technischen Ausstattung unterstützt.

Förderung im Bereich der Digitalisierung benötigen auch die Lehrkräfte. Für die Lehrkräfte in Deutschland wurden diverse Fortbildungsbildungsmöglichkeiten angeboten, sagt der Bildungsmanager des Landkreises Neustadt an der Waldnaab Christian Frey.

Karla Stánková aus der Gewerbe- und Handelskammer Regensburg, Regionalbüro Pilsen meint aber, dass das Schulwesen niemals hundertprozentig mit den Innovationen Schritt halten kann. Damit begründet sie auch die Relevanz von theoretischer Ausbildung und Praxis, und somit die enge Zusammenarbeit von Schulen und der Firmen. Sie erwähnt, dass den Schüler*innen die Kompetenz zu kritischem denken fehlt und das unabhängig von der Pandemie. Dabei werden die Schüler*innen mit einer unerschöpflichen Menge an Informationen eingedeckt, die sie bewerten und sortieren lernen müssen.

„Cluster mechatronika“ bemüht sich, die Kompetenzen der Absolventen so zu verbessern, dass sie möglichst gut auf die aktuellen Bedürfnisse des Arbeitsmarktes vorbereitet werden. Laut der geschäftsführenden Direktorin der Organisation Kateřina Podaná will der Verein auch die Exkursionen in die Firmen bekannter machen und gleichzeitig auch zeigen, dass Industrie und Handwerk nicht nur schmutzige Arbeit im Blaumann ist.

 

Infobox Projekt „Digital International“

Das bayerisch-tschechische Projekt „Digital International“ bietet bayerischen und tschechischen Schulen die Möglichkeit an drei- oder fünftägigen Begegnungen zum Thema Digitalität, MINT-Berufe, Globalisierung und Internationale Zusammenarbeit teilzunehmen. Während Feriencamps können auch Jugendliche, deren Schulen nicht am Projekt beteiligt sind, an einer bayerisch-tschechischen Begegnung teilnehmen. Das Projekt verwirklichen der Verein KNOFLÍK und die Jugendbildungsstätte Waldmünchen mit der Unterstützung des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (ERDF) (Ziel ETZ Freistaat Bayern – Tschechische Republik 2014-2020; INTERREG V) und des deutsch-tschechischen Zukunftsfonds.


Publikováno: 27. 9. 2021